Unterhaching. Es geht direkt Schlag auf Schlag in der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer und für die ASV Volleys vom ASV Dachau. Nur wenige Tage nach der unglücklichen und durchaus ärgerlichen 2:3-Auftaktniederlage gegen den VC Bitterfeld-Wolfen steht am Mittwoch um 17 Uhr das nächste Match auf dem Plan. Und es könnte kaum spannender sein, denn Gastgeber ist Nachbar TSV Haching München.
Dabei ist es auch fast so etwas wie ein Klassentreffen. Denn mit Trainer Patrick Steuerwald sowie Moritz Gärtner, Patrick Rupprecht und Fabian Suck haben gleich vier Dachauer eine zum Teil noch nicht mal so weit zurückliegende Vergangenheit in Unterhaching. Rupprecht war erst im Sommer dieses Jahres wieder zurück zum ASV gewechselt und ist entsprechend besonders motiviert: „Ich hab‘ richtig Bock den ersten Sieg einzufahren. Gerade weil es gegen die ehemaligen Teamkollegen geht ist da schon eine Portion Extramotivation dabei“, so der Außenangreifer.
Immerhin: Seinem Team ist es beim Bounce House Cup schon gelungen, die Hachinger in fünf Sätzen zu bezwingen. Doch Patrick Steuerwald möchte dem Erfolgserlebnis nicht zu viel Beachtung schenken: „Das war ein anderes Haching als wir am Mittwoch sehen werden, sie waren nicht komplett beim Bounce House Cup und werden bei ihrer Heimpremiere bis in die Haarspitzen motiviert sein.“ Steuerwald erwartet ein schönes Spiel, nicht nur weil man sich gut kennt. „Jeder will ein Derby immer noch mehr gewinnen als andere Spiele in der Saison und es wird ein Match auf Augenhöhe.“
Ob sein Team denn nach der Auftaktniederlage bereits unter Druck steht, geht es doch zum Auftakt gegen zwei Teams, gegen die man sich am Stadtwald durchaus auf Augenhöhe sieht? „Nein, da haben wir keinen Druck. Wir gehen unseren Weg Schritt für Schritt, da wären auch zwei Niederlagen zum Start kein entscheidender Rückschlag für uns.“ Entscheidend sei für ihn vor allem das Nervenkostüm seiner jungen Mannschaft: „Wir müssen unser Spiel gut spielen und das über die komplette Distanz durchhalten. Dann werden wir auch wieder etwas Zählbares mitnehmen.“
Ob er auch in der Geothermie Arena wieder überwiegend seinem Aufstiegskader vertrauen wird, wollte Steuerwald noch nicht verraten. Es kann also durchaus sein, dass die beiden Neuzugänge Kapitän Simon Gallas oder Zuspieler Moritz Gärtner ihre Premiere in der Starting Six feiern. Gegen Bitterfeld-Wolfen standen mit Rupprecht und Iven Ferch zwei Neuzugänge von Beginn auf dem Feld, ansonsten nur Dachauer Aufstiegsmacher.
Bei Haching München dagegen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Neuzugänge starten. Bei der 1:3-Niederlage in Düren am Sonntagnachmittag ließ der neue Trainer Mircea Dudas mit Austin Matautia, Lars Kristian Ekeland, Ian Schein und Ruben López García vier Neulingen in allen vier Sätzen von Beginn an ran. Zudem stand mit Moritz Eckardt ein fünfter Neuzugang als Libero auf dem Feld.
Vor allem Matautia (mit 15 Punkten Top-Scorer seins Teams), Ekeland (14 Punkte) und Schein wurden dabei von Zuspieler Marcell Mikuláss Koch im Angriff immer wieder im regelmäßigen Wechsel gesucht. Alle kamen auf eine fast identische Anzahl von Angriffsversuchen, was den Dachauer Block also durchaus fordern dürfte. Aber auch die Annahme wird wachsam sein müssen: Mit acht Assen (jeweils drei davon von Matautia und Ekeland) war Haching in dieser Wertung sogar Düren überlegen.
Nicht nur deshalb rät Steuerwald auch allen Dachauer Fans den Weg nach Unterhaching mitzufahren, um die Mannschaft im Derby zu unterstützen: „Das wird ein ganz heißer Tanz, wir werden bereit sein und hoffen mit mitgereisten Fans einen Derbysieg feiern zu können.“