Dachau. Die Reise im DVV-Pokal ist für die ASV Volleys aus Dachau bereits nach einer Runde beendet. Im Achtelfinale unterlagen die Männer vom Stadtwald im Duell zweier Bundesliga-Aufsteiger dem VC Bitterfeld-Wolfen mit 1:3 (15:25, 25:18, 24:26, 22:25) und sind damit am Montag nicht mehr in der Lostrommel für das Viertelfinale. Gut 300 Zuschauer erlebten in der Sporthalle der FOS/BOS Unterschleißheim kein hochklassiges, aber ein am Ende spannendes Spiel.
Nach dem 3:0-Derbysieg in Unterhaching waren die Dachauer bis in die Haarspitzen motiviert, um die Euphorie auch in den Pokal mitzunehmen und den Einzug in die Runde der letzten Acht klarzumachen. Doch auch Bitterfeld-Wolfen kam nicht nur mit der Empfehlung des 3:2-Siegs vor einer Woche im Bundesliga-Match in Dachau, sondern auch mit einem zuletzt klaren 3:0-Erfolg gegen Freiburg. Und zumindest im ersten Satz trug die Euphorie der Sachsen-Anhaltiner deutlich mehr Früchte.
Beide Teams präsentierten sich in der Annahme wacklig, marschierten im ersten Satz zunächst aber weitgehend gleichauf. Doch eine erste Aufschlagserie von Logan House – vor einer Woche im Bundesliga-Duell zum MVP gewählt – sorgte für die erste klare Führung der Gäste: 16:10 führte Bitterfeld-Wolfen zur zweiten technischen Auszeit. Diesen Rückstand bauten die Gäste bis zum Ende des Satzes kontinuierlich weiter aus und gewannen am Ende deutlich mit 25:15.
In der ungewohnten Heimstätte war auch das Dachauer Publikum zunächst noch nicht auf der Betriebstemperatur, stellte sich aber ab Satz zwei lautstärker hinter ihre Mannschaft. Auch Dachaus Coach Patrick Steuerwald reagierte mit gleich vier Wechseln in der Startformation, spielte nun ausschließlich mit Spielern aus seiner Aufstiegsmannschaft. „Wenn das natürlich auch keine Absicht war, zeigt es doch, wie unser Weg aussieht und dass wir diesen auch sehr erfolgreichen gehen können“, gab der Trainer nach dem Spiel zu Protokoll.
Und seine Mannschaft fand nun auch immer besser ins Spiel, vor allem Mittelblocker Moritz Teichmann, der erstmals in dieser Saison über mehrere Sätze zum Einsatz kam. Elf Punkte, darunter vier Blockpunkte, standen am Ende in einer sehr überzeugenden persönlichen Statistik. „Moritz‘ Spiel war natürlich sehr stark, hat mich aber auch nicht überrascht. Er hat in den letzten Wochen sehr fleißig und sehr gut trainiert, da war es nur eine Frage der Zeit, bis er die Chance bekommen und auch nutzen wird“, fand auch Steuerwald lobende Worte.
Drei Punkte von Teichmann sorgten dann auch für die schnelle Dachauer Führung im zweiten Satz. Ein Einer-Block zum 8:7 vom ebenfalls eingewechselten Luca Russelmann brachte dann auch Stimmung auf dem Feld und den Rängen zurück, so dass Dachau nach der technischen Auszeit davonzog. Vor allem House beschäftigten die Dachauer immer mehr in der Annahme, nahmen ihn dadurch mehr und mehr aus dem Angriffsspiel der Gäste. Mit einer 20:14-Führung ging es in die Crunchtime, in der die ASV Volleys nichts mehr anbrennen ließen: 25:18, das Match war wieder ausgeglichen.
Satz drei startete ähnlich gut aus Sicht der Dachauer. Mit Moritz Teichmann am Aufschlag stand es schnell 3:0, doch Bitterfeld-Wolfen blieb diesmal dran. Es war nun ein ausgeglichenes Spiel, beide Mannschaften gingen Seite an Seite in Richtung entscheidende Phase des Satzes. Die Gäste führten beim 14:13 erstmals, doch Dachau kam zurück. Mit fünf Punkten in Serie drehten sie das Ergebnis auf 23:21 und hatten beim 24:23 auch den ersten Satzball. Bitterfeld-Wolfen wehrte ab, Trainer Alessandro Lodi brachte den Schweizer Tim Köpfli zum Aufschlag und der führte sein Team zum Satzgewinn (26:24).
Die Männer von Steuerwald schienen den knappen Satzverlust aber gut verdauen zu können. Auch im vierten Satz waren sie von Beginn an im Spiel, hielten durchgehend eine knappe Führung. Doch Bitterfeld-Wolfen war wieder zur richtigen Zeit voll da: Beim 14:14 kamen sie zum ersten Mal zum Ausgleich, führten beim 17:16 erstmalig. Dachau versuchte dranzubleiben, fand aber nicht mehr die entscheidenden Mittel und musste sich am Ende mit 22:25 geschlagen geben: Julian Hoyer fand im entscheidenden Angriff die Finger im Dachauer Block.
„Wir hatten heute durchaus Chancen zu gewinnen, aber am Ende fehlt uns auch die Energie, um das Spiel mit höchster Konzentration durchzuziehen“, war auch Steuerwald nach dem Spiel enttäuscht. Dennoch machte er seinem Team keinen Vorwurf: „Für fast alle ist es eine neue Erfahrung, alle drei Tage ein Spiel auf diesem Niveau zu spielen, das müssen wir auch anerkennen und daraus lernen. Uns wird auch diese Niederlage heute nicht aus dem Konzept bringen.“
Zwei Auswärtsspiele unter der Woche stehen Steuerwald und seiner jungen Mannschaft jetzt noch bevor. „Danach kommen wir in unseren gewohnten Rhythmus mit einem Spiel in der Woche und können im Training noch intensiver an unseren Schwächen arbeiten“, blickt der Trainer bereits voraus. Bis zum nächsten Spiel bleibt allerdings nicht allzu viel Zeit. Am Donnerstag um 20 Uhr sind die Dachauer bei den swd powervolleys Düren gefordert. Das nächste Heimspiel geht dann schon am Samstag um 20 Uhr über die Bühne, wenn die FT Freiburg zu Gast ist. Für die „Rückkehr“ in den heimischen Schuhkarton der Georg-Scherer-Halle gibt es die Tickets bereits unter asv-volleys.de.
Foto: Moritz Teichmann war einer der Lichtblicke beim Pokal-Aus der ASV Volleys. (Fotograf: Bruno Haelke)