Dachau. Es geht weiter Schlag auf Schlag in Deutschlands Volleyball-Elite. Das Pokal-Achtelfinale hat erst am Sonntagnachmittag sein vorläufiges Ende gefunden (ein Spiel steht am Mittwoch noch auf dem Programm), da geht es in der Bundesliga schon am Montagabend mit dem 3. Spieltag weiter. Die WWK Volleys Herrsching begrüßen zum Auftakt den Meister Berlin Recycling Volleys im Münchner BMW Park.
Aus diesem Grund wurde auch das Herrschinger Pokal-Achtelfinale auf Mittwoch gelegt. Dort geht es für die Männer vom Ammersee am Mittwoch um 19 Uhr zum Zweitligisten FC Schüttdorf. Ein echtes Kontrastprogramm also für den Geilsten Club der Welt. Denn am Montagabend werden die Herrschinger alles in die Waagschale werfen müssen, um in der eigenen Arena für eine Überraschung zu sorgen. Dass dies durchaus möglich ist, haben WWK Volleys ja zuletzt gegen die SVG Lüneburg gezeigt und den Champions-League-Teilnehmer mit einer 3:0-Packung zurück in den Norden geschickt.
Spannend wird auch die Frage, ob das nachgeholte Pokalspiel zum Vor- oder Nachteil wird. Denn die Berliner sind definitiv noch im Rhythmus, kämpften sich am Samstagabend über 140 (!) teils hochdramatische Minuten und fünf spannende Sätze in Friedrichshafen ins Viertelfinale. Auf der anderen Seite dürfte das Spiel auch ordentlich Körner gekostet haben, zumal vor allem die zahlreichen Nationalspieler in Berlins Kader auch noch den langen Sommer mit Europameisterschaft und Olympia-Qualifikation in den Knochen haben. Ein Spaziergang wird es also allemal nicht und die Zuschauer dürfen sich auf einen weiteren heißen Fight freuen.
Die Pokalduelle boten neben dem Top-Spiel am Bodensee einen weiteren Fünf-Satz-Krimi, der so aber nicht zu erwarten war. Die swd powervolleys Düren mussten sich beim Zweitligisten TuS Mondorf gewaltig strecken, um vor 850 Zuschauern die Runde der letzten Acht zu erreichen. Zwei Sätze gingen dabei in die Verlängerung (30:28 für Düren in Satz eins, 32:30 für Mondorf in Satz vier) und auch der Tiebreak wurde zum Fotofinish. Mondorf führte bereits 13:11, ehe Sebastián Gevert zum Aufschlag eingewechselt wurde und das Spiel für seine Farben noch drehen konnte. Wieder einmal beste Werbung also für den Volleyballsport.
Eine faustdicke Überraschung gab es dann aber am Sonntagnachmittag, denn mit dem VC Gotha hat zumindest ein Zweitligist den Einzug ins Viertelfinale geschafft. Dass der Tabellenführer der Südstaffel im Heimspiel gegen die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen nicht ganz chancenlos sein wird, war durchaus zu erwarten. Dass sie den Erstligisten aber in drei Sätzen (25:15, 25:18, 25:16) so klar dominierten, überraschte dann doch. Und so dürfen sich die Thüringer am Montagabend bei der Auslosung des Viertelfinals auf ein weiteres Spiel gegen einen Erstligisten freuen.
Die weiteren Partien boten dagegen keine Überraschungen. Bundesliga-Aufsteiger FT Freiburg löste sein Pflichtaufgabe bei Zweitligist TuS Kriftel souverän mit 3:0 (25:18, 25:21, 25:20). Auch die SVG Lüneburg (3:0 gegen Aufsteiger Baden Volleys SSC Karlsruhe) sowie die Helios Grizzlys Giesen (3:0 gegen TSV Haching München) wurden ihrer Favoritenrolle in den Bundesliga-Duellen gerecht. Mit dem zweiten Sieg im direkten Duell innerhalb von sieben Tagen sicherte sich auch der VC Bitterfeld-Wolfen mit einem 3:1 bei den ASV Volleys aus Dachau das Ticket für das Viertelfinale (einen ausführlichen Bericht findet ihr auf unserer Homepage).
Und mit Hochspannung geht es nun auch in den dritten Spieltag der 1. Bundesliga, denn dort stehen einige Partien an, die für eine echte Standortbestimmung sorgen dürften und damit wieder Dramatik und Emotionen bieten werden. Nach dem Auftakt im BMW Park am Montagabend stehen am Dienstag die Teams aus dem unteren Tabellendrittel im Fokus.
Um 19 Uhr ist der TSV Haching München in Freiburg zu Gast. Beide Teams sind in der Liga derzeit noch ohne Punkt, Freiburg sogar noch ohne Satzgewinn. Ob die Affenbande mit dem Schwung aus dem souveränen Pokalspiel in der Liga nachlegen kann? Oder finden die Hachinger langsam in die Spur und können ihren ersten Saisonsieg feiern?
Eine Stunde später könnte Bitterfeld-Wolfen seine Startserie ausbauen. Nach zwei Bundesliga-Siegen sowie dem Weiterkommen im Pokal geht es für die Sachsen-Anhaltiner nach Karlsruhe. Die Baden Volleys sind bisher auch noch ohne Punkte geblieben, hatten aber mit Herrsching und Friedrichshafen auch zwei deutlich höher eingeschätzte Teams vor der Brust als ihre Gäste. Und vielleicht platzt ja im Duell der Aufsteiger der Knoten.
Ein Top-Spiel steht dann Mittwochabend um 19 Uhr auf dem Plan, wenn in der Lüneburger LKH Arena der Tabellenführer VfB Friedrichshafen zu Gast ist. In der Liga hielten sich die Häfler bisher komplett schadlos, haben beide Spiele mit 3:0 gewonnen und zeigten auch im Pokal gegen Berlin, dass mit ihnen trotz des großen Umbruchs im Sommer wieder zu rechnen sein wird. Lüneburg dagegen musste zuletzt in der Liga einen Rückschlag hinnehmen, unterlag in Herrsching klar mit 0:3 und bleibt damit noch den Nachweis schuldig, wo die Reise in dieser Saison hingehen kann.
Zum Abschluss stehen am Donnerstag noch zwei Partien auf dem Plan, wobei dann die Favoritenrollen klar definiert sind. Um 19 Uhr darf Giesen erneut in der heimischen Volksbank Arena ran und alles andere als ein klarer Erfolg gegen die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen wäre bereits eine echte Überraschung. Zumindest etwas mehr Hoffnung auf eine Überraschung dürfte man sich im Lager des ASV Dachau machen. Die Aufsteiger gastieren zum Abschluss um 20 Uhr in Düren. Und die powervolleys haben in dieser Saison schon zwei ganz unterschiedliche Gesichter gezeigt – vom starken 3:2-Erfolg gegen Giesen bis zum Fast-Ausscheiden im Pokal war alles dabei. Mal sehen, welches Gesicht Gevert und Co. am Donnerstag zeigen und ob sich für Dachau eine Chance bietet (eine ausführliche Vorschau findet ihr in Kürze auf unserer Homepage).
Foto: Luca Russelmann (links) und Fabian Suck sind mit dem ASV Dachau am Donnerstagabend in Düren gefordert. (Fotograf: Bruno Haelke)