Düren. Nächste Premiere für die ASV Volleys in der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer: Am Donnerstagabend um 20 Uhr geht es am dritten Spieltag zu den swd powervolleys Düren und damit erstmals auf eine lange Auswärtsfahrt mit Übernachtung vor dem Spieltag. Und erstmals finden sich die Dachauer dann auch in der klaren Außenseiterrolle wieder.
Ob das ein Vorteil werden kann, wenn seine Mannschaft ohne Druck aufspielen kann, weiß Coach Patrick Steuerwald aber noch nicht: „In der Theorie klingt das erst einmal einfacher. Auf der anderen Seite kennen die Jungs diese Situation seit mehr als einer Saison nicht mehr, deswegen müssen wir schauen, was wir daraus machen.“ Deswegen erhofft sich Steuerwald auch vor allem den nächsten Schritt in der Entwicklung seiner jungen Mannschaft und schaut in erster Linie nicht auf das Ergebnis.
Zumal er nicht seinen kompletten Kader an Bord haben wird. Luca Russelmann wird beruflich verhindert sein, womit sich erstmals ein Nachteil für die überwiegend als Amateurvereine organisierten Aufsteiger in der Bundesliga zeigt. Auch hinter Samuel Sadorf und Daniel Kirchner stand in der Trainingswoche noch ein Fragezeichen, ob sie ihre Blessuren rechtzeitig auskurieren können. „Wir werden auch keine Risiken eingehen, am Samstag steht dann schon das nächste Heimspiel gegen Freiburg an, da wollen wir in jedem Fall ohne verletzte Spieler reingehen“, hat Steuerwald schon die kommenden Aufgaben im Blick. Trotzdem erwartet er von seiner Mannschaft auch in der Arena Kreis Düren, „wieder unsere Energie und unsere beste Leistung aufs Feld zu bringen, um den Gegner zu ärgern“.
Wohin das am Ende führen kann, haben einige Dürener Kontrahenten bereits gezeigt. So holte sich der TSV Haching München zum Saisonstart einen Satz in Düren und brachte die powervolleys an den Rand des Tiebreaks. In den Entscheidungssatz schaffte es dagegen der Zweitligist TuS Mondorf am Wochenende im Pokal-Achtelfinale und musste sich dort nur knapp mit 13:15 geschlagen geben. Auf der anderen Seite steht für Düren auch ein starkes 3:2 gegen das hoch eingeschätzte Team aus Giesen. Wo steht die runderneute Mannschaft also, in der nur noch fünf Spieler aus der Vorsaison im Kader stehen und mit dem Finnen Matti Alatalo auch der Coach neu ist?
„Man merkt, dass die Dürener nach ihrem großen Umbruch noch in der Findungsphase stecken, das kann ein Vorteil für uns werden“, zeigt sich Steuerwald vorsichtig optimistisch in der frühen Saisonphase auf die powervolleys zu treffen. Auf der anderen Seite kennt der ehemalige Nationalspieler auch die Stärken der Gastgeber: „Sie haben einen sehr breiten und ausgeglichenen Kader, können in mehreren Formationen spielen. Das macht die Vorbereitung für uns schwieriger.“
Und so stehen im Vorfeld des Spiels auf beiden Seiten noch viele Fragezeichen. Vielleicht reicht es am Ende also für eine Überraschung und etwas mehr als das „beste Schnitzel der Volleyball-Bundesliga“ im Mannschaftshotel der Dachauer, dem berühmten Jägerhof. Denn auf das können sich vor allem jene Spieler aus Steuerwalds Kader freuen, für die es zum ersten Mal nach Düren geht.
Foto: Auch als Außenseiter wird die volle Energie gefragt sein: Moritz Gärnter vor dem Auswärtsspiel des ASV Dachau in Düren. (Fotograf: Edmund Zuber)