Volksfeststimmung im November? Gibt es am Samstagabend ab 20 Uhr wieder in der Dachauer Georg-Scherer-Halle, wenn die ASV Volleys zum zweiten Heimspiel in der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer aufschlagen. Zu Gast ist dann der Mit-Aufsteiger FT Freiburg, der sich mit dem ersten Bundesliga-Sieg der Vereinshistorie am Dienstag für das Gastspiel im Münchner Norden warmgespielt hat. Tickets gibt es noch online im Vorverkauf auf asv-volleys.de.
Die beiden Teams kennen sich dabei bereits sehr gut, waren im Vorjahr noch Konkurrenten in der 2. Bundesliga Süd. Trainer Patrick Steuerwald erinnert sich nur ungern: „Freiburg war das einzige Team, gegen das wir keines der beiden Spiele gewonnen haben, da ist also noch eine Rechnung offen.“ Einfach wird dieses Unterfangen aber nicht, denn Steuerwald erwartet wieder ein Spiel auf Augenhöhe: „Freiburg verfolgt einen ähnlichen Ansatz wie wir, hat viele Spieler aus der eigenen Jugend im Team und verfügt über einen sehr ausgeglichenen Kader.“
Die Breisgauer dürften zudem einen leichten Vorteil aus dem Spielplan haben. Am dritten Spieltag ging es bereits am Dienstagabend zu Hause gegen Haching, der 3:1-Sieg dürfte zusätzliches Selbstvertrauen geben. Die junge Dachauer Mannschaft dagegen kam erst in den frühen Morgenstunden am Freitag vom Auswärtsspiel in Düren zurück. Viel Regenerations- und Vorbereitungszeit blieb da also nicht. „Natürlich werden wir noch etwas müde sein, aber alle Jungs sind fit und wir wollen wieder mit Vollgas vorangehen“, schätzt Steuerwald den Nachteil nicht allzu groß ein.
Sein Team müsse sich vor allem auf das schnelle Spiel der Freiburger einstellen. „Da müssen wir gute Lösungen finden, unsere Chancen kreieren und diesmal auch konsequent nutzen“, beschreibt der Trainer seinen Matchplan. Den konnte sein Team zuletzt in Düren nicht so umsetzen, wie er sich das gewünscht hat. „Trotzdem müssen wir so ein Spiel als Lernprozess sehen. Wir stehen vor Situationen, die wir nicht simulieren können und müssen daran wachsen und sie im nächsten Spiel besser umsetzen.“
Freiburg musste bereits kurz vor Saisonstart einen bitteren Rückschlag hinnehmen. Neuzugang Randy Deweese, der aus Königs Wusterhausen gekommen und auf Diagonal für die wichtigen Punkte vorgesehen war, bekam ein kurzfristiges Angebot seiner ehemaligen Universität in den USA. Freiburg legte dem 25-Jährigen dann auch keine Steine in den Weg, hat aber bisher keinen direkten Ersatz gefunden. Und so liegt die Haupt-Angriffslast derzeit auf Oliver Hein, der mit 4,2 Punkten pro Satz derzeit Top-Scorer seines Teams ist.
Die Affenbande startete dann auch direkt mit zwei klaren Niederlagen in die Saison. War das 0:3 zu Hause gegen Friedrichshafen noch eher aus der Kategorie „zu erwarten“, dürfte das ebenso klare Ergebnis in Bitterfeld-Wolfen die Euphorie eher gebremst haben. Doch zuletzt haben sich die Männer von Trainer Jakob Schönhagen wieder zurückgekämpft. Dem 3:0-Sieg bei Zweitligist TuS Kriftel im Pokal folgte dann auch der erste Bundesliga-Sieg über Haching. Die Richtung stimmt also für die Dachauer Gäste.
Für Steuerwald zählt aber ohnehin vor allem wieder der Blick auf sein Team: „Wir müssen gut spielen, unsere beste Leistung auf das Feld bringen, dann behalten wir auch wieder etwas Zählbares in Dachau. Aber inzwischen wissen wir auch, dass wir eben keinen Prozentpunkt nachgeben dürfen.“ Und am Ende sind vielleicht die lautstarken Fans im Dachauer Schuhkarton Georg-Scherer-Halle das Zünglein an der Waage. „Nach dem Gastspiel in Unterschleißheim vor einer Woche, freuen wir uns jetzt definitiv wieder auf unser stimmungsvolles Wohnzimmer“, freut sich Steuerwald auf zahlreiche Unterstützung.
Foto: Volle Ränge und lautstarke Unterstützung brauchen die ASV Volleys auch im zweiten Heimspiel am Samstagabend. (Fotograf: Birgit Herzum)