13. November 2023

Die Lage der Liga
4. & 5. Spieltag

Die Saison der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer geizt weiterhin nicht mit Highlights. Auch am vierten Spieltag gab es wieder überwiegend sehr gut gefüllte bis ausverkaufte Hallen, tolle Fights, zwei Tie-Break-Matches und Emotionen pur. Gut, dass es am Dienstag gleich mit dem fünften Spieltag weiter geht – die letzte englische Woche im Kalenderjahr 2023. Unser Blick auf die Lage der Liga.

Klar, am Freitag wurde die vierte Runde mit dem Klassiker eröffnet. Friedrichshafen hat Berlin gefordert, doch eine Woche nach dem spannenden Pokalfight, war in der Spacetech Arena diesmal eher weniger Spannung angesagt. Berlin nutzte die kurze Heimfahrt nach dem Sieg am Montag in München bei den WWK Volleys Herrsching wohl sehr gut und dominierte das Spitzenspiel diesmal mit 3:0 (25:21, 25:19, 25:20).

Deswegen tut man den beiden Top-Teams nicht unrecht, wenn man sagt, das wirkliche Highlight dieses Spieltags ging in der Hildesheimer Volksbank-Arena über die Bühne. 2.422 Zuschauer erlebten ein spannendes Match zwischen den Gastgebern, den Helios Grizzlys Giesen und dem Geilsten Club der Welt aus Herrsching. Ein Duell zwischen zwei inzwischen hoch eingeschätzten Verfolgerclubs, die beide sicherlich in Richtung Playoff-Halbfinale gehen wollen.

Und die Teams hielten, was das Match-Up versprach. Vier ausgeglichene Sätze, in denen es hin und her ging brachten noch keine Entscheidung. Giesen sicherte sich Durchgang eins mit 25:23, Herrsching drehte dann den Spieß um, holte sich Satz zwei mit dem gleichen Ergebnis und auch am Ende des dritten Satz hieß es erneut 25:23. Diesmal wieder für Giesen, die dann aber im vierten Satz mit 21:25 das Nachsehen hatten.

Also rein in den Entscheidungssatz, der zweifelsohne einer der spektakulärsten der Saison sein dürfte, wenngleich die Spannung schnell dahin war. Beim Seitenwechsel stand es bereits 8:0 (!) für die Gastgeber und so erlebten die Herrschinger, wie sich Berlin erst am Montag bei ihnen gefühlt haben musste, als Filip John ein 11:0-Lauf gelang. Zwar holte sich Herrsching nach dem 0:9 zumindest den ersten Punkt, mehr als zwei wurden es aber trotzdem nicht. Mit 15:2 holten sich die Grizzlys ihren zweiten Saisonsieg.

Den zweiten Tie-Break gab es diesmal in der Unterhachinger Geothermie Arena, die mit weniger als 300 Zuschauern nicht zu gut gefüllt war. Doch die gekommenen Zuschauer bekamen die volle Packung Volleyball und erlebten 123 spannende Minuten. Dabei drehte Haching erstmals in dieser Saison auf und dominierte den ersten Satz mit 25:18. Karlsruhe drehte das Match aber, siegte 25:22 und 25:17 in den folgenden Durchgängen. Doch Haching sicherte sich mit einem 25:23 zumindest den ersten Punkt in der Saison, unterlag dann aber im dramatischen Tie-Break nach drei abgewehrten Matchbällen mit 16:18.

Die weiteren Partien waren dagegen doch deutliche Angelegenheiten. Düren zog mit einem 3:0 (25:15, 25:17, 25:20) in Königs Wusterhausen wieder gleich mit Berlin und thront nun dank des besseren Punktverhältnisses auf Platz eins. Lüneburg erfüllte seine Pflicht in Bitterfeld-Wolfen ebenfalls souverän mit 3:0 (25:15, 28:26, 25:19) und rückt damit auf Platz drei vor. Für die Sachsen-Anhaltiner war es dagegen im ersten Spiel gegen ein etabliertes Bundesliga-Team auch direkt die erste Saison-Niederlage. Etwas überraschender – zumindest in der Deutlichkeit – war dagegen das 3:0 (27:25, 25:21, 25:18) der FT 1844 Freiburg beim ASV Dachau. (Den ausführlichen Bericht findet ihr natürlich auf unserer Homepage.)

Und damit geht der Blick auch schon nach vorne, Spieltag fünf startet am Dienstag. Um 19 Uhr möchte Düren seine Top-Position gegen Freiburg verteidigen, wird sich dabei aber sicherlich mehr strecken müssen als zuletzt gegen Dachau und Königs Wusterhausen. Denn die Freiburger werden nach ihrer kleinen Serie von drei Pflichtspielsiegen in Serie (in Kriftel im Pokal sowie gegen Haching München und in Dachau in der Bundesliga) mit breiter Brust antreten. Eine Stunde später hat auch Herrsching eine Pflichtübung zu absolvieren. In der Paul-Dinter-Halle sind die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen Gastgeber und hoffen weiterhin auf den ersten Satzgewinn der Saison.

Drei Spiele stehen dann am Mittwoch auf dem Plan: Lüneburg sollte in der heimischen LKH Arena ab 19 Uhr mit dem TSV Haching München ebenso wenig Probleme haben wie Berlin eine Stunde später zu Hause mit Bitterfeld Wolfen. Oder gelingt einem der Underdogs doch die große Überraschung? Wesentlich ausgeglichener dürfte das Match um 19.30 Uhr werden: Giesen begrüßt den VfB Friedrichshafen zum Verfolgerduell. Beide Teams sind derzeit Tabellennachbarn, der VfB hat bei jeweils zwei Siegen einen Punkt mehr gesammelt als die Grizzlys. Die Hausherren werden aber alles daran setzen mit ihrem dritten Heimsieg in Folge den Rekordmeister zu überholen.

Zum Abschluss steht dann ein Aufsteigerduell auf dem Plan. Die Baden Volleys SSC Karlsruhe begrüßen in ihrer Lina-Radke-Halle den ASV Dachau. Spielbeginn ist um 20 Uhr und neben DYN überträgt auch Spontent das Duell live und frei empfangbar auf twitch.tv. Für Spannung ist auch hier gesorgt: Beide Teams stehen im Moment knapp hinter den anvisierten Playoff-Plätzen und brauchen im direkten Duell die Punkte, um den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Die ausführliche Vorschau für dieses Spiel findet ihr dann wieder auf unserer Homepage.

Foto: Die Helios Grizzlys Giesen holten sich im Top-Duell des Spieltags den zweiten Saisonsieg und besiegten Herrsching mit 3:2. (Fotograf: Elisabeth Kloth)

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