Die ASV Volleys haben sich in der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer von ihrem kurzen Negativlauf unbeeindruckt gezeigt: Im wichtigen Auswärtsspiel beim Mit-Aufsteiger Baden Volleys SSC Karlsruhe gelang dem Team von Trainer Patrick Steuerwald ein 3:1 (26:24, 15:25, 25:22, 25:20)-Auswärtssieg und damit der vorläufige Sprung auf den in dieser Saison heiß begehrten achten Tabellenplatz.
Nicht nur auf die nicht ganz ernst gemeinte Frage des Verfassers dieser Zeilen, ob Steuerwald denn nach fünf Spieltagen zufrieden sei, da sein Team nun punktgleich mit dem Rekordmeister VfB Friedrichshafen dasteht, ordnete Steuerwald auch diesmal das Ergebnis sowie den Zwischenstand ein: „Wir sind sicherlich nicht unzufrieden, wenngleich wir auch nicht das Maximum aus den ersten Wochen rausgeholt haben. Und Platz acht ist eine schöne Momentaufnahme, aber es wird eine lange Saison, es wird noch viel passieren. Wir sind auf dem richtigen Weg, haben aber auch noch Luft nach oben.“
Denn auch der Erfolg in Karlsruhe wird nicht als der am schönsten herausgespielte Sieg in die Geschichte eingehen. „Aber genau in solchen Spielen entscheidet dann der Wille und der war bei uns diesmal den ausschlaggebenden Tick größer als bei Karlsruhe. Das haben die Jungs heute besser gemacht als zuletzt gegen Freiburg“, freute sich Steuerwald, dass seine junge Mannschaft die passende Reaktion auf die zuletzt enttäuschende 0:3-Niederlage gezeigt hatte. „Wir haben wieder zu unserer Lockerheit und zum Spaß zurückgefunden, der unser Spiel stark macht und deswegen haben wir am Ende auch verdient gewonnen.“
Beide Teams zeigten von Beginn an eine gewisse Nervosität, vor allem viele Aufschlagfehler (41 im gesamten Spiel) dominierten das Bild. Bei Dachau zog diesmal der spätere MVP Luca Russelmann für den krankheitsbedingt fehlenden Moritz Gärtner die Fäden und suchte vor allem immer wieder Simon Gallas, der mit 42 Angriffen am meisten zu tun hatte. Mit 43% Angriffsquote kam der Diagonalangreifer am Ende auf 18 Punkte und war damit Top-Scorer des Matches. In der Annahme und Abwehr erwischte Libero Marvin Primus auch wieder einen guten Tag und gab seinem Team die nötige Stabilität.
Dachau gelang es im Laufe des ersten Satzes schneller die Nervosität abzulegen und sich einen kleinen Vorsprung zu erspielen. Dieser hielt auch bis in die Crunchtime, in der sich Karlsruhe aber noch einmal herankämpfte. Und so war es erst der fünfte Satzball, den Fabian Suck mit einem Block gegen Philipp Schumann zum 26:24 nutzte.
Doch in den zweiten Durchgang fand Dachau dann zu keinem Zeitpunkt hinein, lag schnell 3:9 in Rückstand und holte diesen auch nicht mehr auf. Karlsruhe schien mit dem klaren 25:15 zurückgekommen zu sein. „Da verlieren wir wieder unsere Energie, lassen die Köpfe bei zwei, drei Punkten Rückstand schon hängen. Das müssen wir noch lernen, dass wir auch in diesen Situationen konsequent weiterspielen“, analysierte Steuerwald.
Das setzte sein Team in den folgenden zwei Sätzen um. Wie schon in Satz eins verliefen diese erst ausgeglichen, ehe sich Dachau ein Stück weit absetzte. Im dritten Satz ließen Gallas und Co. nur noch einmal kurz Spannung aufkommen, als Karlsruhe von 18:22 auf 21:22 rankam. Maximilian Kersting beendete den Satz für Karlsruhe unglücklich mit einer Netzberührung. Im vierten Satz war es dann Daniel Kirchner der mit einem Netzroller-Ass den ersten von vier Matchbällen verwandelte.
Damit feierte Dachau den zweiten Drei-Punkte-Auswärtssieg in der noch jungen Saison und hat nun erstmals ein paar Tage zum Durchschnaufen. Am Wochenende kann die Mannschaft das Pokal-Viertelfinale von der Couch aus ansehen und hat von Steuerwald bis Sonntag frei bekommen. „Das waren für uns alle anstrengende Wochen, da brauchen wir einmal ein paar Tage, um den Kopf frei zu bekommen.“
Ab Montag startet das Team dann aber in die Vorbereitung auf das nächste Heimspiel, das am Samstag (25. November) um 18.30 Uhr auf dem Plan steht. Zu Gast in der Georg-Scherer-Halle ist dann mit der SVG Lüneburg erstmals ein Champions-League-Teilnehmer. Wer dieses Highlight nicht verpassen möchte, kann sich schon heute Tickets im Vorverkauf auf asv-volleys.de sichern.
Foto: Iven Ferch und der spätere MVP Luca Russelmann beim Blockversuch gegen Lukas Jaeger. (Fotograf: Andreas Arndt)