29. November 2023

Die Lage der Liga
6. & 7. Spieltag

Berlins Verfolger rücken zusammen. So könnte man den 6. Spieltag der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer kurz zusammenfassen. Mit der SVG Lüneburg, den swd powervolleys Düren und den WWK Volleys Herrsching sind nun gleich drei Teams drei Zähler hinter dem weiter ungeschlagenen Tabellenführer Berlin Recycling Volleys platziert. Es bleibt also spannend, auch im Blick auf Runde 7. Unser Blick auf die Liga der Liga.
 
Vor allem zwei Duelle waren am vergangenen Wochenende mit Spannung erwartet worden, beide boten dann zumindest in der Endabrechnung aber wenig davon. Am Samstagabend stand das Baden-Derby zwischen den Aufsteigern FT 1844 Freiburg und Baden Volleys SSC Karlsruhe auf dem Plan. Der Freiburger Dschungel war dabei mit 1.500 Zuschauern schon im Vorfeld ausverkauft und entsprechend stimmungsvoll. Doch brachte das volle Haus den Gastgebern wenig, denn sie unterlagen deutlich mit 0:3 (20:25, 16:25, 17:25). Für Karlsruhe war es dagegen der erste Drei-Punkte-Sieg der Saison, wodurch sie zum einen Freiburg in der Tabelle überholen und zum anderen auf einen Zähler an die begehrten Playoff-Plätze heranrücken.

Zumindest in zwei Sätzen war es dagegen im Münchner BMW Park spannend, in dem erneut Düren bei Herrsching zu Gast war und nach dem Pokal-Viertelfinale auch das Bundesliga-Spiel verlor. 3:0 (26:24, 25:18, 26:24) hieß es auch in diesem Match, das nach 85 Minuten schon sein Ende fand. Die WWK Volleys schließen damit nach Punkten auch gegen die in der Liga bis dato ungeschlagenen Dürener auf und gehören damit aktuell zu den formstärksten Teams der Liga.

Ebenfalls gut in Form sind weiterhin die Helios Grizzlys Giesen und die SVG Lüneburg. Beide erledigten ihre Pflichtaufgaben souverän. Giesen ließ dabei vor allem in den ersten zwei Sätzen Aufsteiger Bitterfeld-Wolfen keine Chance. Die Sachsen-Anhaltiner kämpften sich zwar im dritten Satz zurück, mussten am Ende aber dennoch mit 1:3 (9:25, 16:25, 28:26, 22:25) die Segel streichen. Ohne Satzverlust brachte dagegen Lüneburg sein Auswärtsspiel in Dachau zu Ende. Mit 3:0 (25:19, 25:13, 25:11) ließ das Team von Stefan Hübner keine Zweifel am fünften Saisonsieg im sechsten Spiel aufkommen.

Schließlich waren auch die beiden ungleichen Duelle der Vorjahresfinalisten eine klare Sache. Friedrichshafen fand gegen Königs Wusterhausen mit einem 3:0 (25:18, 25:15, 25:18) wieder in die Erfolgsspur und Berlin baute mit einem ebenso klaren 3:0 (27:25, 25:18, 25:18) beim TSV Haching München seine Tabellenführung aus.

Weiter geht es am Freitagabend mit dem siebten Durchgang der Hauptrunde. Eröffnet wird der Spieltag mit dem Duell der Netzhoppers aus Königs Wusterhausen gegen Aufsteiger VC Bitterfeld-Wolfen. Die Gäste sind hier durchaus in der Favoritenrolle, doch vielleicht gelingen KW vor eigenem Anhang doch die ersten Punkte der Saison. Am Samstag dürfte dagegen wenig Spannung zu erwarten sein. Düren zu Hause gegen Karlsruhe, Berlin im Heimspiel gegen Dachau und Giesen gegen Haching München sind jeweils klare Favoriten und sollten gegen die Kellerteams keine große Mühe haben.

Anders sieht es dann am Sonntag aus: Wieder steht der Münchner BMW Park im Mittelpunkt, wenn Herrsching Friedrichshafen zu Gast hat. Und dabei wird die Frage beantwortet, ob die Häfler mit dem zweiten Sieg in Folge wieder Anschluss an die Verfolger Berlins finden oder ob Herrsching am Spitzenreiter dran bleiben kann. Sollte den Männern vom Ammersee ein weiterer Heimsieg gelingen, würde der Vorsprung auf den VfB bereits auf sieben Punkte anwachsen. Das wäre dann doch bereits ein schönes Polster. Zum Abschluss hat es Lüneburg mit Freiburg mit dem nächsten Aufsteiger zu tun und dürfte in der LKH Arena seinen sechsten Saisonsieg einfahren.

Zum Abschluss wieder ein kurzer Blick aufs internationale Parkett. Dort sind die vier deutschen Vertreter ebenfalls wieder im Einsatz. In der Champions League reist Berlin zu Halkbank Ankara und dürfte gegen das türkische Spitzenteam nochmal mehr gefordert sein als beim 3:0-Heimsieg gegen Sporting Lissabon vergangene Woche. Spielbeginn ist am Mittwoch um 15 Uhr deutscher Zeit.

Auch Lüneburg muss zum ersten Mal reisen, hat aber ebenso einen 3:0-Startsieg über die Tschechen aus Budejovice im Gepäck. Bei Guaguas Las Palmas auf Gran Canaria stehen die Chancen aber auch nicht so schlecht, wenngleich die Spanier zum Auftakt Top-Favorit Jastrzebski Wegiel zumindest in zwei Sätzen massiv forderten. Es wird am Mittwoch ab 19.30 Uhr also eine weitere Top-Leistung der LüneHünen brauchen.

Eine Etage tiefer im CEV-Cup sollten die swd powervolleys Düren nach dem klaren 3:0 in Strumica (Nordmazedonien) vor einer Woche im Rückspiel vor eigenem Publikum das Achtelfinale klar machen (Donnerstag, 19 Uhr). Giesen hat dagegen schon am Dienstagabend die Runde der letzten 16 im Challenge Cup erreicht. Nach dem 3:1-Sieg im Hinspiel bei SK Tirana, gewannen die Niedersachsen auch das Rückspiel mit 3:0. Kommender Gegner wird der Sieger aus dem Duell Steaua Bukarest und McDonalds Ried im Innkreis. Das Hinspiel gewannen die Rumänen in eigener Halle mit 3:1.

Foto: Herrschings Lenny Graven und Eric Burggräf durften einen klaren Heimsieg gegen Düren bejubeln. (Fotograf: Steffen Eirich)

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