Das nächste Top-Team der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer stellt sich am Samstag um 17 Uhr bei den ASV Volleys vor: Die Helios Grizzlys Giesen gastieren am achten Spieltag bei den ASV Volleys und reisen dabei sicher mit ordentlich Wut im Bauch an. Erst am Mittwochabend unterlagen die Niedersachsen im Pokalhalbfinale Herrsching überraschend klar mit 0:3 (20:25, 14:25, 14:25) und verpassten damit den erstmaligen Einzug ins Finale in der Mannheimer SAP-Arena.
Für Dachau war die Pokalreise ja bereits nach dem Achtelfinale beendet, gegen Bitterfeld-Wolfen gab es eine 1:3-Niederlage. Und so konnten sich Simon Gallas und Co. die gesamte Woche auf das nächste Heimspiel vorbereiten und möchten den Grizzlys mit den eigenen Fans im Rücken das Leben möglichst schwer machen. „Aber natürlich ist das wieder ein harter Brocken. Ich sage, dass wir mit Lüneburg, Berlin und jetzt Giesen die Top drei der Liga am Stück gegenüber stehen hatten“, schätzt Dachaus Trainer Patrick Steuerwald den Gegner sehr stark ein.
„Auch Giesen hat einen sehr ausgeglichenen Kader, der vor allem offensiv im Aufschlag und Angriff ungemein stark ist“, so Steuerwald. Angeführt werden die Giesener dabei vom niederländischen Neuzugang Michiel Ahyi, der sich bereits zum unangefochtenen Top-Scorer der Liga entwickelt hat. 5,4 Punkte pro Spiel macht der Diagonalangreifer und setzte unter anderem gegen Friedrichshafen mit einer Angriffsquote von 81% (17 Punkte aus 21 Versuchen) eine herausragende Marke. Wie wichtig der Angreifer für das Giesener Spiel ist, zeigte dann die Niederlage im Pokal am Mittwoch: Dort kam er mit sechs Punkten aus 17 Versuchen nur auf 35% und war damit auch ein entscheidender Faktor für die bisher schwächste Saisonleistung der Grizzlys.
Ob Ahyi am Samstag dennoch auf dem Feld stehen wird, ist sich Steuerwald nicht sicher: „Giesen ist am Donnerstag wieder im Challenge Cup gefordert, da werden sie sicher wie auch Berlin etwas durchwechseln und die zweite Reihe zum Zug kommen lassen.“ Dort stehen aber auch erfahrene Spieler wie Hauke Wagner oder Jan Röling im Kader, so dass es die Aufgabe für Dachau keineswegs einfacher machen wird, wenn Giesens Coach Itamar Stein seinem Stammpersonal eine kurze Pause gönnen sollte. Im Heimspiel gegen Haching München vor einer Woche war dies übrigens nicht der Fall, entsprechend klar war dann der 3:0 (25:10, 25:10, 25:19)-Sieg.
Doch für Steuerwald steht ohnehin wieder der Blick auf sein Team im Mittelpunkt, er hofft erneut auf den nächsten Schritt. „Gegen Lüneburg haben wir über zwei Sätze gut mitgespielt, gegen Berlin über alle drei. Das wollen wir wieder zeigen und das vielleicht um ein paar Prozentpunkte steigern.“ Er erwarte dabei von seinem Team um jeden Ball zu kämpfen und das eigene Spiel so gut es geht zu spielen. „Und vielleicht können wir mit der lautstarken Unterstützung unserer Fans sogar für eine kleine Überraschung sorgen.“
Verzichten muss der Dachauer Trainer vermutlich weiterhin auf den gesundheitlich angeschlagenen Fabian Bergmoser, dagegen kehrt Neuzugang Fritz Vähning nach seinem Wochenende bei der U19-Nationalmannschaft zurück in den Kader. Der vor zwei Wochen aus Herrsching verpflichtete Außenangreifer hat nun zum ersten Mal eine komplette Trainingswoche mit der neuen Mannschaft absolviert und könnte damit vielleicht schon eine Option für die erste Sechs sein.
Foto: Voller Fokus auf das nächste Top-Team: Dachaus Trainer Patrick Steuerwald. (Fotograf: Andreas Gora)