Die ASV Volleys stehen am neunten Spieltag der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer vor einer wichtigen Auswärtsaufgabe. Am Samstag um 17 Uhr geht es zum Tabellenletzten Energiequelle Netzhoppers Königs Wusterhausen und damit zu einem der zehn Spiele, die für das Erreichen der Playoffs entscheidend sein dürften. Unterstützung bekommen die Dachauer dabei unter anderem von Familie Worf, denn der Teammanager Raiko heiratet tags zuvor in seiner Heimat – und damit ganz in der Nähe von Königs Wusterhausen – seine Partnerin Josie.
Dass die Terminierung kein Zufall ist, gibt Worf auch zu: „Als der Spielplan feststand und ich Josie den Vorschlag gemacht haben, war sie direkt begeistert.“ Immerhin ist seine künftige Frau ja auch fester Bestandteil des Dachauer Teams. Als Kommentatorin ist sie bei allen Heimspielen im Livestream bei DYN zu hören. „Und damit sie auch kein Spiel verpasst, ist der Nachwuchs dann auch für die Zeit kurz nach dem letzten Spiel geplant“, verrät Raiko Worf mit einem Augenzwinkern. Sein Wunsch an das Team ist dann auch klar: „Wir wünschen uns in jedem Fall drei Punkte, deswegen laden wir das Team am Samstag nach dem Vormittagstraining auch noch zum gemeinsamen Brunch ein.“
Drei Punkte stehen sicherlich auch auf dem Wunschzettel von Trainer Patrick Steuerwald, doch er schraubt die Erwartungen an sein Team herunter: „Wie alle Spiele zwischen den unteren sechs Teams, wird auch das ein Spiel auf Augenhöhe werden. Wenn wir aber unsere Lockerheit aus den letzten Spielen mitnehmen und unsere beste Leistung abrufen, bin ich optimistisch, dass wir auch etwas Zählbares mitnehmen werden.“ Ob dies dann ein, zwei oder drei Punkte sind – darauf will sich Steuerwald nicht festlegen. Denn er sieht sein Team vor allem mental vor einer großen Herausforderung: „Wir waren jetzt drei Mal klarer Außenseiter, hatten nichts zu verlieren. Doch für Samstag werden sich die Jungs sicher selbst wieder mehr erwarten, da wird es nicht leicht einfach umzuschalten.“
Die Tabelle spricht dagegen scheinbar eine klare Sprache. Königs Wusterhausen ist mit einer Hypothek von sechs Minuspunkten in die Saison gestartet. Lizenzvergehen aus der Vorsaison, als die Spielbetriebs-GmbH Insolvenz anmelden musste, waren der Grund dafür. Deshalb setzt der neue Geschäftsführer und ehemalige Volleyball-Weltenbummler Dirk Westphal in dieser Saison auf eine junge Mannschaft mit vielen Talenten, der bisher noch kein Punkt gelungen ist. Aber: In den jüngsten zwei Spielen gegen Bitterfeld-Wolfen sowie in Haching München gelang der Mannschaft des neuen Trainers Alejandro Kolevich (früher unter anderem auch in Bühl aktiv) immerhin jeweils ein Satzgewinn. Und auch die ersten Punkte waren nicht mehr völlig außer Reichweite, denn einige verlorenen Sätze waren äußerst knapp.
Dachau ist also gewarnt, den Gegner nicht zu unterschätzen. „Es braucht wieder eine Top-Leistung von uns, anders werden wir in dieser Saison kein Spiel gewinnen“, fordert auch Steuerwald vollen Fokus von seinem Team. Verzichten muss der Trainer dabei weiterhin auf Fabian Bergmoser sowie Samuel Sadorf. Dafür steht ihm Neuzugang Fritz Vähning weiterhin zur Verfügung, so dass er mit drei Außenangreifern zumindest über eine Wechseloption verfügt. Der restliche Kader steht bereit und wird alles geben, um Raiko und Josie Worf das passende Hochzeitsgeschenk zu machen.
Foto: Mit vollem Fokus zum Auswärtssieg: Dachaus Libero Marvin Primus. (Fotograf: Andreas Gora)