24. Dezember 2023

Großes Fest ohne Weihnachtsgeschenk

Es war das erhoffte Volleyballfest am Tag vor Heiligabend, aus Dachauer Sicht aber leider auch mit dem erwarteten Ergebnis: Die ASV Volleys unterlagen am zehnten Spieltag der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer dem Lokalrivalen WWK Volleys Herrsching zu Hause mit 1:3 (25:19, 21:25, 16:25, 22:25). Dennoch wurden die 450 Fans in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Georg-Scherer-Halle nicht enttäuscht.

Dabei hätten noch mehr Zuschauer das Spiel erleben wollen: „Wir mussten an der Abendkasse noch zahlreiche Leute abweisen, weil die Karten schlichtweg ausverkauft waren“, berichtete Teammanager Raiko Worf noch während des Spiels. Gut, dass Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann in der Zehn-Minuten-Pause ein Update zur geplanten neuen Halle geben konnte: „Der Architektenwettbewerb ist abgeschlossen, im kommenden Jahr geht es nun in die konkrete Planung.“

Nicht nur politische Prominenz wollte sich das Spiel aber nicht entgehen lassen: Mit Clemens Wickler und Sandra Ittlinger waren auch zwei der deutschen Aushängeschilder im Beachvolleyball zu Gast und bekamen von Andreas Wilhelm ein Strandtuch als Weihnachtsgeschenk überreicht: „Damit ihr eure Plätze in Paris am olympischen Strand schon einmal reservieren könnt“, so der Geschäftsführer des ASV Dachau mit einem Augenzwinkern in Anspielung auf die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris.

Da der Dachauer Fanblock diesmal von den Handballern des ASV unterstützt worden war und auch der „König vom Ammersee“ mit zahlreicher Gefolgschaft den Weg nach Dachau gefunden hatte, erlebten die Mannschaften von Beginn an eine wohl eher seltene Stimmung. „Das war schon wirklich beeindruckend und hat unglaublich Spaß gemacht vor dieser lauten Kulisse zu spielen“, zeigte sich auch Herrschings Libero und Ex-Dachauer Lenny Graven begeistert. „So kann ich mir wirklich jedes Heimspiel vorstellen, Kompliment nicht nur an die beiden Mannschaften für ein tolles Spiel, sondern auch an die Zuschauer für diese wahnsinnige Stimmung“, war Dachaus Coach Patrick Steuerwald ebenfalls angetan.

Auch von der spielerischen Leistung seiner Mannschaft war er diesmal wieder überzeugter: „Das war auf jeden Fall eine ordentliche Reaktion auf das Spiel in Königs Wusterhausen. Aber diesmal haben wir eben auch wieder locker aufspielen können, das macht eben einen großen Unterschied.“ Trotzdem ärgerte er sich sogar zumindest kurz, dass nicht doch ein überraschender Punkt als Weihnachtsgeschenk in Dachau geblieben ist: „Am Ende geben wir einige Punkte zu leicht ab, das ärgert einen natürlich. Aber nochmal: Herrsching ist nicht der Gegner, gegen den wir unsere Punkte holen müssen.“

Dennoch hielt seine Mannschaft von Beginn an stark dagegen. Der erste Satz verlief ausgeglichen, bis sich Dachau beim Stand von 19:16 erstmals etwas absetzen konnte. Trotz einer Auszeit der Herrschinger baute Dachau die Führung mit Simon Gallas am Aufschlag weiter aus und brachte den Satz am Ende mit einem deutlichen 25:19 nach Hause. Die Stimmung in der Halle kochte entsprechend und ließ auf mehr hoffen.

Doch ein Mann hatte da etwas dagegen: Theo Timmermann, später als wertvollster Spieler ausgezeichnet, eröffnete den zweiten Satz mit einem 6:0-Lauf am Aufschlag und setzte die ersten seiner insgesamt fünf Asse. Erst ein Service ins Netz ließ Dachau überhaupt ins Spiel kommen. Aber Steuerwalds Mannschaft steckte den Rückschlag diesmal erstaunlich gut weg, kämpfte sich schnell wieder auf 6:7 heran und kam beim 14:14 sogar zum Ausgleich. Zwei Breaks der Herrschinger stellten dann aber wieder auf 16:14 und diesen Vorsprung gab der Favorit nicht mehr aus der Hand.

Im dritten Durchgang waren dann erstmals die Herrschinger Fans lauter zu hören, denn diesen dominierten die Männer vom Ammersee von Beginn an und konstant über die volle Distanz. Dachau fand nun gegen den stärker werdenden Aufschlagdruck immer weniger Mittel in der Annahme und lief über den kompletten Satzverlauf hinterher. Am Ende war es auch der deutlichste Abschnitt des Spiels.

Und auch der vierte Satz schien einen schnellen Verlauf zu nehmen: Wieder eröffnete Timmermann, mit zwei Assen und zwei weiteren starken Aufschlägen sorgte er direkt wieder für eine 4:0-Führung der Herrschinger. Für Dachau kam nun auch noch Pech dazu: Eine strittige Entscheidung des Schiedsgerichts sorgte für das 3:6 statt 4:5 aus eigener Sicht. Doch die Hausherren zeigten die richtige Reaktion und drehten nun mit den weiter lautstarken Fans im Rücken nochmal auf: Simon Gallas mit einer starken Aufschlagserie (auch er kam am Ende auf fünf Asse) drehte das Ergebnis auf 8:7.

Das nächste Ass unterband wieder das Schiedsgericht, ließ Gallas aber mit einem Doppelfehler nochmal an die Linie. Und so holte sich Fabian Suck mit einem von insgesamt acht Dachauer Blockpunkten das 9:7 und brachte die Halle zum Beben. Sollte also doch noch die Überraschung gelingen? Nein, es sollte nicht reichen. Denn erneut war es Timmermann, der von der Aufschlaglinie zu viel Druck für Dachaus Abwehrriegel machte und das Spiel letztlich entscheidend drehte.

„Wenn wir an oder manchmal auch über unseren Grenzen spielen, dann können wir sehr viel bewegen. Aber das konstant über drei, vier oder sogar fünf Sätze zu schaffen, ist im Moment noch nicht drin“, zog Steuerwald sein Fazit. „Aber heute hat man wieder gesehen, dass auch wir sehr gut Volleyball spielen können und man uns nicht auf die leichte Schulter nehmen darf.“ Und so bleibt am Ende zumindest das Gefühl, dass die Mannschaft wieder in die richtige Richtung marschiert und sich am Ende Platz acht doch wieder von Freiburg zurückholen kann.

Foto: Emotional ging es diesmal in der Georg-Scherer-Halle zu, wie hier Patrick Rupprecht zeigt. (Fotograf: Bruno Haelke)

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