Mit guten Erinnerungen, aber auch mit gehörigem Respekt gehen die ASV Volleys in den 13. Spieltag der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer. Am Sonntag um 18.00 Uhr gastiert der Süd-Nachbar vom TSV Haching München zum Derby in der Georg-Scherer-Halle und sorgt hoffentlich wieder für eine volle Hütte im Schuhkarton. Ein heißer Tanz wird es allemal.
Denn für Dachau dürfte klar sein: Vom klaren 3:0-Erfolg im Hinspiel Anfang November dürfen sich Kapitän Simon Gallas und Co. nicht blenden lassen. „Haching hat gegen uns eines seiner schwächsten Spiele der Saison gespielt und hatte auch noch mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen. Am Sonntag steht uns ein deutlich stärkeres Team gegenüber“, schätzt ASV-Trainer Patrick Steuerwald die Entwicklung seines ehemaligen Clubs ein.
Lediglich in Punkten drückt sich die positive Entwicklung derzeit noch nicht aus. Den bisher einzigen Saisonsieg feierten die Hachinger am achten Spieltag mit einem 3:1-Sieg gegen Königs Wusterhausen, zudem gab es zu Hause gegen Karlsruhe bei der 2:3-Niederlage einen Zähler. Und dennoch: Sollte dem ehemaligen Pokalsieger ein klarer Derbysieg in Dachau gelingen, würden sie mit dem ASV nach Punkten gleich und dank des besseren Satzverhältnisses in der Tabelle sogar vorbeiziehen.
Patrick Steuerwald sind derlei Rechenspiele aber egal: „Es geht einzig und allein um uns und unsere Leistung. Wir wollen guten Volleyball zeigen, wir wollen alles reinwerfen und nun auch gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte zeigen, was wir können.“ Denn wie so oft in dieser Saison hat Dachau in diesen Spielen auch zum Rückrundenstart am Dienstag Probleme offenbart: Während gegen die Top-Teams ohne Druck meistens eine gute Leistung gelingt - wenn auch bisher ohne Punkterfolg -, so scheint das junge Team mit der veränderten Drucksituation gegen Teams auf Augenhöhe noch nicht klar zu kommen.
Doch genau darauf wird es ankommen, wenn nach 22 Spielen in der Hauptrunde die Saison noch nicht beendet sein soll, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach das Viertelfinale gegen den Rekordmeister und unangefochtenen Tabellenführer Berlin Recycling Volleys folgen soll. Daher dürfte das Derby durchaus vorentscheidenden Charakter haben, auch wenn Steuerwald dies nicht so sieht: „Auch nach dem Derby werden in neun Spielen nochmal Punkte vergeben, da fällt am Sonntag keine Entscheidung. Aber klar ist auch: Mit einem Sieg verbessern wir unsere Ausgangssituation allemal.“
Personell sieht es bei den Dachauern im Vergleich zum Auftritt in Bitterfeld-Wolfen wahrscheinlich unverändert aus: Fritz Vähning ist nach wie vor mit der U20-Nationalmannschaft unterwegs, Fabian Bergmoser und Daniel Kirchner dürften aber zumindest für teilweise Einsatzzeiten bereitstehen. Damit steht also der Kader aus dem Hinspiel parat, der den ersten Bundesliga-Sieg nach der Rückkehr für Dachau perfekt gemacht hat. Und am Sonntag soll zusammen mit den heimischen Fans der dritte Saisonsieg gelingen: „Ich hab es direkt nach dem Herrsching-Spiel schon gesagt: An solch eine Stimmung kann man sich gewöhnen und ich hoffe, dass die Fans und Zuschauer unsere tolle Leistung honoriert haben und wieder für eine volle Halle sorgen.“
Foto: Will mit seinem Team auch das Rückrunden-Derby gewinnen: Kapitän Simon Gallas. (Fotograf: Edmund Zuber)