Die ASV Volleys haben sich im Kampf um die Playoff-Plätze in der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer zurückgemeldet. Am 13. Spieltag feierte der Aufsteiger wie bereits im Hinspiel ein klares 3:0 (25:20, 25:20, 25:18) gegen den Nachbarn vom TSV Haching München und springt damit wieder auf den begehrten achten Platz.
Dabei war das klare Ergebnis nicht zu erwarten gewesen. Zum einen hatten die Gäste aus dem Münchner Süden im Vergleich zum Hinspiel deutlich besser in die Saison gefunden und wurden nicht nur von Dachaus Trainer Patrick Steuerwald stärker erwartet. Zudem musste Steuerwald auf seinen Außenangreifer Patrick Rupprecht verzichten, den er aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader strich. Und so blieben durch die Ausfälle von Fritz Vähning (Einsatz in der U20-Nationalmannschaft) und Samuel Sadorf (verletzt) nur Daniel Kirchner und Fabian Bergmoser auf dieser Position. Beide hatten zuletzt ebenfalls mit Krankheiten und Verletzungen zu kämpfen, führten ihr Team mit starken Leistungen aber letztlich zum Derbysieg.
Kirchner war mit 72% Angriffsquote (13 Punkte aus 18 Versuchen) der effektivste Spieler auf dem Feld, dicht gefolgt vom späteren MVP Bergmoser, der mit neun Punkten aus 13 Versuchen auf ebenso starke 69% kam. „Aber auch die Jungs von der Bank haben heute die nötige Energie mitgebracht und das Team getragen“, zeigte sich Steuerwald nach dem Spieler mit dem gesamten Team zufrieden. Bestätigt wird er durch herausragende 80% Angriffsquote von Tobias Besenböck, der in allen drei Sätzen für einige Rotationen ins Spiel kam und vier seiner fünf Versuche im Hachinger Feld unterbrachte.
Und so war der Trainer diesmal auch rundum zufrieden: „Wir haben heute als Team gearbeitet, haben Spaß am Volleyball gehabt und endlich auch in einem für uns wichtigen Spiel die Lockerheit bewahrt. Das war wieder ein guter Schritt in die richtige Richtung.“ In der Tabelle stehen nun zehn Punkte aus 13 Spielen und damit vorerst der achte Rang, weil Freiburg parallel das Aufsteigerduell gegen Bitterfeld-Wolfen mit 1:3 verloren hat. „Aber auch nach einem Sieg gilt: Die Tabelle interessiert im Moment nicht, wir müssen auf uns schauen, nur das ist wichtig“, bremste Steuerwald die Euphorie ein wenig.
Das Spiel selbst war eine überraschend klare Angelegenheit. Alle Sätze dominierten die Dachauer meist früh. So legte Daniel Kirchner gleich zu Beginn eine erste Aufschlagserie hin und baute die Führung schnell auf 8:2 aus. Mit einem sehr stabilen Sideout hielt Dachau den Vorsprung auch bis in die Crunchtime, wenn sich auch zum Ende erste leichte Punkte für Haching einschlichen. „Aber wir haben die Konzentration hochgehalten und alle Sätze souverän nach Hause gebracht“, so Steuerwald. Iven Ferch war es schließlich, der einen Angriff zum 25:20 verwandelte.
Der zweite Durchgang verlief zunächst ausgeglichener, erst zur ersten technischen Auszeit setzte sich Dachau mit den ersten Breakpunkten etwas ab (8:5). Haching blieb diesmal aber dran, kämpfte sich immer wieder auf einen Punkt heran, sollte aber nie zum Ausgleich kommen. Und zum Ende des Satzes kamen die einfachen Fehler nun auf der Gästeseite: Das 21:18 war ein Hachinger Angriff ins Netz nach einem Dankeball, zum 22:18 führte ein technischer Fehler. Und so war auch passend der entscheidende Punkt ein Hachinger Angriff, der ins Aus flog.
Deutlich wurde es dann im dritten Satz. Schon beim 3:1 nahm Hachings Trainer Mircea Dudas die erste Auszeit, jedoch ohne Wirkung. Beim 13:8 bat er seine Mannschaft erneut zum Gespräch, musste aber bis zur zweiten technischen Auszeit drei weitere Dachauer Punkte mit ansehen (16:8). Einige Wechsel brachten bei Haching dann nochmals frischen Wind, die Dachauer Führung schmolz zwischenzeitlich auf vier Punkte. Doch auch diesmal hielten die Männer vom Stadtwald die entscheidenden Ballwechsel und ließen keine Spannung mehr aufkommen. Tobias Besenböck beendete das einseitige Derby dann mit einem Angriff, den der Hachinger Block ins Aus abwehrte.
Foto: Waren auch im Rückspiel eine Nummer zu groß für Haching: Iven Ferch und Moritz Gärtner. (Fotograf: Birgit Herzum)