Schon die Trainingswoche ließ nichts Gutes erahnen und am Ende wurde das Auswärtsspiel der ASV Volleys bei der SVG Lüneburg auch zur berühmten Schneiderfahrt. Mit 0:3 (12:25, 19:25, 15:25) waren die nur mit einem Mini-Kader angereisten Dachauer am 17. Spieltag der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer chancenlos. Sogar Coach Patrick Steuerwald musste sein Comeback geben.
Viele krankheitsbedingte Ausfälle sowie einige Spieler mit Blessuren ließen eine reguläre Vorbereitung auf das Spiel im hohen Norden nicht zu. Und so nahm sich Steuerwald im Vorfeld auch das spezielle Ziel, diesmal ruhig zu bleiben und die eigenen Nerven zu schonen. „Das ist mir dann auch weitgehend gelungen“, so der Trainer mit einem Schmunzeln im Interview. „Unter diesen Voraussetzungen ist klar, dass wir hier nichts mitnehmen, aber wir haben uns nicht hängen gelassen und alle haben sich voll reingehauen. Mehr geht dann eben in so einem Fall nicht.“
Neun Spieler umfasste der Spieltagskader der Dachauer, darunter Steuerwald selbst. Stand er zuletzt schon beim Spiel in Freiburg auf dem Spielberichtsbogen, kam er diesmal auch für einige Ballwechsel zum Einsatz: „Luca Russelmann konnte gar nicht erst mitfahren und Moritz Gärtner ging angeschlagen ins Spiel. Da musste ich ihm hin und wieder eine kurze Pause zugestehen, auch wenn mich einzuwechseln das Letzte ist, was ich eigentlich will“, erklärte Steuerwald den Engpass auf der Zuspielerposition und damit sein Kurz-Comeback. Neben Russelmann suchten die Dachauer Fans auch mit Iven Ferch, Marvin Primus, Simon Gallas und Fritz Vähning vier weitere Spieler ohne Erfolg im Kader.
Und so ist der sportliche Teil des Auswärtsspiels diesmal auch schnell erzählt. Lüneburg wechselte erwartungsgemäß in der ersten Sechs durch, um den Rhythmus bei allen Spielern zwischen zwei CEV-Cup-Spielen hochzuhalten. Vor allem über einen hohen Aufschlagdruck stellten die Gastgeber den ASV immer wieder vor größere Probleme. Im ersten Satz machten die Dachauer lediglich vier eigene Punkte, fanden aber in Satz zwei etwas besser ins Spiel. Erst in der Crunchtime zog die SVG entscheidend davon und ließ sich dann im abschließenden Durchgang nicht zwei Mal bitten, um den Sieg nach exakt einer Stunde Spielzeit einzutüten.
Für die Dachauer geht der Blick nun nach vorne. Am kommenden Samstag steht das Heimspiel-Highlight der Saison auf dem Programm, wenn im Unterschleißheimer Ballhausforum ab 20 Uhr die Berlin Recycling Volleys zu Gast sind. Wie schon angekündigt, wird am Event-Spieltag auch die 3. Liga Ost der Männer mit dem ASV Dachau 2 (13 Uhr gegen den TSV Friedberg) sowie die 2. Bundesliga Süd der Frauen mit dem SV Lohhof (16 Uhr gegen MTV Ludwigsburg) zu erleben sein. Abgerundet wird der Tag mit einer Party im Foyer des Ballhausforums. „Da hoffen wir natürlich auf einen mega Abend und wollen uns gegen Deutschlands beste Mannschaft hoffentlich unter besseren Voraussetzungen teuer verkaufen. Wir haben richtig Bock auf eine rappelvolle Halle“, fand Steuerwald nach dem Match in Lüneburg schnell die Vorfreude auf das kommende Highlight wieder.
Foto: Ungewohnte Rolle: Teammanager Raiko Worf war offiziell als Coach für die ASV Volleys verantwortlich. (Fotograf: Michael Behns)