Schneller als erhofft sind die ASV Volleys wieder in der Realität der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer angekommen. Am 20. Spieltag gab es zu Hause gegen den Tabellenletzten Energiequelle Netzhoppers Königs Wusterhausen eine 2:3 (25:13, 18:25, 17:25, 26:24, 15:17)-Niederlage. Damit sind die zuvor schon nur noch theoretischen Chancen auf die Playoffs auf nahezu Null gesunken.
Denn mit dem Punktgewinn sind die Dachauer zwar auf zwei Punkte an die derzeit achtplatzierten Baden Volleys SSC Karlsruhe herangekommen. Doch ob in den beiden letzten Spielen der Hauptrunde bei den WWK Volleys Herrsching sowie gegen den VfB Friedrichshafen die notwendigen Punkte erreichbar sind, scheint doch unwahrscheinlich. Zudem kann Karlsruhe mit Spielen in Bitterfeld-Wolfen und zu Hause gegen Königs Wusterhausen letzte Zweifel selbst beseitigen.
„Deswegen können wir in den letzten Wochen der Hauptrunde den Fokus auf unseren größten Hebel leben“, blickt Trainer Patrick Steuerwald voraus: „Die Energie, mit der wir unser Spiel spielen.“ Der Coach wiederholt seine Einschätzung inzwischen schon fast mantraartig, sah sich aber im Spiel gegen die Netzhoppers wieder bestätigt: „Im ersten Satz kommen wir mit richtig viel Energie und Aggressivität ins Spiel, die wir dann aber komplett verlieren. Erst im Laufe des vierten Satzes finden wir dann wieder zurück und dementsprechend sehen auch die Satzergebnisse aus.“
In der Tat legte seine Mannschaft vor rund 300 Zuschauern los wie die Feuerwehr und ließ den Gästen in Satz eins nicht den Hauch einer Chance. Mit hohem Aufschlagdruck, unter anderem mit sechs von insgesamt 13 Assen, stellten sie die Netzhoppers vor große Probleme in der Annahme. Zudem brachte Königs Wusterhausen kaum einen Angriff erfolgreich im Dachauer Feld unter und holte sich lediglich sieben Angriffspunkte. Doch die junge Mannschaft aus Brandenburg ließ sich dadurch nicht entmutigen und kämpfte sich ins Spiel zurück. „Den zweiten und dritten Satz verlieren wir dann auch in der Deutlichkeit verdient“, so Steuerwalds Fazit.
Aber der ehemalige Nationalspieler erkannte dann doch einen Fortschritt seines Teams: „Der Spielverlauf war sehr ähnlich wie zu Hause gegen Karlsruhe vor ein paar Wochen. Doch diesmal haben wir uns aus dem Tief rausgezogen und zumindest einen Punkt erspielt.“ Gegen die Baden Volleys fand seine Mannschaft seinerzeit keinen Weg zurück ins Spiel und unterlag deutlich mit 1:3. Diesmal reichte es immerhin für einen zweiten Satzgewinn und den Tiebreak. „Der fünfte Satz ist dann immer etwas Glückssache, aber auch da machen wir unsere Sache nicht schlecht. Lassen aber wieder einige Chancen liegen und verlieren das Spiel am Ende dann auch nicht unverdient“, so Steuerwald.
Und so wird der ASV Dachau seine Premierensaison nach dem Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga aller Voraussicht nach in drei Wochen auf dem undankbaren Platz neun beenden. „Trotzdem haben wir uns gut präsentiert und gezeigt, dass wir absolut mitspielen können“, richtet Steuerwald schon einen ersten vorsichtigen Blick zurück. „Und wenn wir in den letzten Wochen noch weiter an unserem Spiel arbeiten, an unserer Energie und den Weg in der neuen Saison fortsetzen, dann werden wir auch ab Herbst weiterhin viel Spaß haben.“ Und wer weiß: Vielleicht gelingt zumindest noch einmal eine kleine Überraschung in den Duellen gegen die klaren Favoriten aus Herrsching und Friedrichshafen.
Foto: Mussten sich gegen Königs Wusterhausen mit einem Punkt zufrieden geben: Moritz Gärtner und Fabian Suck. (Fotograf: Birgit Herzum)