Der letzte Hauptrundenspieltag der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer steht auf dem Programm: für die ASV Volleys geht es dabei nochmal vor eigenem Publikum gegen ein Top-Team der Liga, wenn am Samstag um 19 Uhr der VfB Friedrichshafen in der Georg-Scherer-Halle gastiert. Wie viel Spannung die Partie bieten wird, entscheidet sich wohl am Freitagabend.
Denn der Spieltag der Volleyball-Bundesliga hinterlässt nicht nur bei ASV-Trainer Patrick Steuerwald Fragezeichen. Mit Ausnahme von Platz sieben, den der VC Bitterfeld-Wolfen sicher hat, wird noch um alle weiteren Platzierungen gekämpft. Eine Vorentscheidung könnte am Freitagabend im Nordduell zwischen den Helios Grizzlys Giesen und der SVG Lüneburg fallen. „Warum das Spiel nicht parallel zu den anderen stattfindet, verstehe ich nicht. Das nimmt schon einen guten Teil der typischen Spannung für einen letzten Hauptrundenspieltag“, so Steuerwald.
Vor allem Friedrichshafen wird gespannt nach Hildesheim blicken: Gewinnt Giesen das Derby, hat der VfB Platz drei sicher, kann sich aber auch nicht verbessern. Gut möglich, dass in Dachau dann der ein oder andere Stammspieler eine Pause bekommt. Gewinnt dagegen Lüneburg, rutscht Friedrichshafen vorerst auf Platz vier, kann aber mit einem Sieg in Dachau sogar auf den zweiten Platz vorrücken: „Dann erwarten wir auf jeden Fall volle Kapelle, denn das wird sich Friedrichshafen nicht entgehen lassen“, blickt Steuerwald auf die Aufstellungsoptionen der Häfler.
Wenn man die Rechenspiele noch fortsetzen möchte, dann wäre man im Dachauer Lager wohl eher für einen Sieg der Giesener. Denn selbst hat man nur noch die theoretische Chance auf Platz acht und das Playoff-Viertelfinale, wenn gegen Friedrichshafen ein 3:0- oder 3:1-Sieg gelingt. Und gleichzeitig Karlsruhe im Heimspiel gegen die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen nicht punktet. „Das ist aber in jeder Variante keine wahrscheinliche Option, deswegen werden wir uns auf uns konzentrieren und den Fans nochmal eine Top-Leistung zum Abschluss präsentieren“, beteiligt sich der Dachauer Trainer nicht an Rechenspielen.
Er wird während des Spiels auch keinen Blick auf den Liveticker in Karlsruhe werfen: „Das bringt uns nicht weiter. Der Brocken, der vor uns liegt, ist so groß, dass wir genug zu tun haben werden, unser Spiel aufs Feld zu bringen, um Friedrichshafen zu fordern.“ Das sein Team grundsätzlich in der Lage ist, ein Team aus den oberen Sechs zu ärgern haben die Duelle gegen Berlin (3:2) und Herrsching (2:3) zuletzt zwei Mal gezeigt. „Auch wenn ich mich wiederhole: In diesen Spielen können wir aber immer nur so gut spielen, wie es der Gegner zulässt. Und dann braucht es auch von uns einen außergewöhnlichen Tag“, blockt Patrick Steuerwald alle Gedanken an eine mögliche Sensation ab.
Und so richtet er auch eine einfache Erwartungshaltung an seine Mannschaft: „Es wird aller Wahrscheinlichkeit das letzte Saisonspiel. Jeder soll nochmal Spaß haben und soll unseren Fans ein echtes Highlight bieten. Jeder soll sich in jeden Ball werfen und um jeden Punkt kämpfen, damit wir mit einem guten Gefühl aus unserer ersten Saison gehen.“ Dabei hofft der Coach auch nochmal auf eine volle und lautstarke Halle: „Wir hatten so geile Abende wie gegen Herrsching oder Berlin, das wollen wir gemeinsam noch einmal erleben und genießen.“
Foto: Nochmals eine hohe Hürde haben Fabian Bergmoser und die ASV Volleys mit dem VfB Friedrichshafen vor sich. (Fotograf: Matthias Liebhardt)