Das zweite Heimspiel steht an, die ASV Volleys schlagen wieder in der Georg-Scherer-Halle auf. Zu Gast sind am Sonntag um 15 Uhr die Energiequelle Netzhoppers Königs Wusterhausen.
Dabei gibt es aus Dachauer Sicht viele Möglichkeiten eine besondere Brisanz in das Spiel zu interpretieren. Beginnen wir mit der aktuellen Saison, in der die Dachauer bereits vier Spiele absolviert, zuletzt zwei Siege eingefahren und auch am zweiten Spieltag überraschend gegen Düren gepunktet haben (2:3). Seit drei Spielen sind die Männer vom Stadtwald also nicht mehr ohne Punkt vom Parkett gegangen - es ist die beste Serie seit dem Aufstieg. Und die wollen Simon Gallas und Co. natürlich ausbauen.
"Natürlich ist die Stimmung im Team gerade gut", berichtet Trainer Patrick Steuerwald aus der Trainingswoche. "Aber trotzdem sind wir uns alle bewusst, dass wir noch besseren Volleyball spielen können und auch müssen, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen." Daher ist er mit seinem Team auch im Training sehr zufrieden, lobt die gute Trainingsqualität. "Das gute Gefühl wollen wir jetzt mitnehmen und den nächsten Schritt nach vorne gehen", so Steuerwald.
Ganz anders sieht es da im Lager der Gäste aus. Nach einem "Übergangsjahr" in der vergangenen Saison, als die Netzhoppers aus einer Insolvenz heraus einen Neustart gewagt haben, hat sich das Team im Sommer sehr gut verstärkt. Yann Böhme und Hannes Gerken kamen vom Champions-League-Teilnehmer SVG Lüneburg, Theo Timmermann ist nach einem Jahr bei den WWK Volleys Herrsching als erfahrener Außenangreifer zurückgekehrt. Entsprechend unzufrieden dürfte Geschäftsführer und Ex-Spieler Dirk Westphal mit dem Saisonstart sein. War das 0:3 zu Hause gegen Lüneburg noch eingeplant, dürfte die Startniederlage in Freiburg noch im Magen liegen. Denn die fiel genauso deutlich aus wie das Duell gegen Lüneburg (16:25, 22:25, 21:25).
Steuerwald will sich davon aber nicht blenden lassen. "Sie haben einen deutlich stärkeren Kader als das die Tabelle momentan aussagt und wir wissen, dass die Aufgabe alles andere als einfach wird." Und damit findet der Coach auch die Überleitung zur zweiten Interpretation, dem Blick zurück in die vergangene Saison. "Ich habe es schon ein paar Mal gesagt: wir waren die einzigen, die zwei Mal gegen Königs Wusterhausen verloren haben. Daraus sollten wir gelernt haben, dass wir keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen dürfen."
In der Tat waren die Netzhoppers mit einigen Hypotheken in die vergangene Saison gestartet, hatten nach der Insolvenz einen kleinen Etat, zudem sechs Punkte Abzug zum Saisonstart. Daher hatte man im Dachauer Lager sicher mit mehr Ausbeute gerechnet. Wären es die erhofften vollen sechs Punkte gewesen, hätte es am Ende sogar zum Einzug ins Playoff-Viertelfinale gereicht. So blieb nur der undankbare neunte Platz. Und da das Dachauer Team weitgehend zusammengeblieben ist, wird es nicht wenige im Kader geben, die auf eine Revanche brennen.
Mit welchen Spielern Steuerwald diese Revance angehen will, wird sich wieder einmal kurzfristig entscheiden. Matt Slivinski und Gallas waren nach den zuletzt langen Einsätzen etwas angeschlagen. Marvin Primus und Patrick Rupprecht meldeten sich teilweise krank. "Ich hoffe aber, dass alle Mann an Bord sind bis Sonntag", zeigte sich Steuerwald optimistisch, zumal er nun eine weitere Option hat: Mittelblocker Augustin Gallardo. Der junge Argentinier feierte am vergangenen Wochenende ein erfolgreiches Debüt und könnte Sonntag erstmals starten. "Aber im Mittelblock haben wir jetzt eher ein Luxusproblem, denn auch Fabian Suck und Iven Ferch haben ihre Sache immer sehr ordentlich gemacht", lässt sich Steuerwald nicht in die Karten schauen.
Foto: Zuletzt krank, Sonntag wohl dennoch fit: Libero Marvin Primus. (Fotograf: Samuel Weller)