7. November 2024

Pokalfight in Dachau

Samstagabend, 20 Uhr, Georg-Scherer-Halle: die ASV Volleys begrüßen die Helios Grizzlys Giesen zum Pokal-Achtelfinale und wollen mit einer vollen Halle und den Fans im Rücken für eine echte Überraschung sorgen. Zeit, den Schuhkarton wieder zum Beben zu bringen.

Die Rollen sind aber auf dem Papier erst einmal klar verteilt: "Favorit ist Giesen, da gibt es keine Zweifel", fasst Dachaus Trainer Patrick Steuerwald die Ausgangslage knapp zusammen. Doch wenn es schon zuletzt im Liga-Alltag bei der SVG Lüneburg noch keine Überraschung gab, so werden Simon Gallas und Co. am Samstag alles daran setzen, um den nächsten Favoriten zu ärgern, vielleicht diesmal mehr als nur einen Satz lang. "Wenn an einem Abend alles zusammenkommt, dann kann eine Überraschung durchaus gelingen, das haben wir in dieser Saison schon ein paar Mal gesehen", gibt sich auch Steuerwald kämpferisch.

Und das trotz weiterhin angespannter Personaldecke. Im Vergleich zum Duell in Lüneburg kann Steuerwald zumindest wieder mit Luca Russelmann und Patrick Rupprecht planen. Ob es bei Iven Ferch (krank) und Matt Slivinski (Schulterprobleme) für einen Einsatz reicht, ist dagegen noch offen. "Was wir aber unabhängig vom Kader mit Einsatz, Willen und der nötigen Energie erreichen können, haben wir zumindest im ersten Satz in Lüneburg gezeigt", will der ehemalige Nationalspieler auch nicht lamentieren. "Wir haben Bock, die Jungs sind heiß und mit den Fans zusammen wollen wir ein geiles Spiel genießen."

Beim Blick auf den Gegner ergeben sich für Steuerwald dagegen noch einige Fragezeichen. "Giesen hat einen großen Umbruch hinter sich, auch in der laufenden Saison nochmal Personalwechsel auf entscheidenden Positionen durchgemacht. Da fehlt derzeit noch die Konstanz." Das zeigt sich auch in den bisherigen Ergebnissen: so haben die Grizzlys in der Liga zwar mit einem 3:0 gegen Friedrichshafen schon ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt, mussten zuletzt aber in Freiburg überraschend mit 2:3 Federn lassen. "Mal sehen, welches Gesicht wir am Samstag sehen werden", so Steuerwald.

In den bisherigen Duellen gab es für den ASV gegen Giesen nicht viel zu holen. In der Liga-Hauptrunde standen im Vorjahr zwei klare 0:3-Niederlagen, auch im Liga-Pokal der vorigen Saison gab es im Erstrunden-Duell eine deutliche Abfuhr. Und auch im Pokal ist die Bilanz der Dachauer bisher überschaubar: im Vorjahr war schon im Achtelfinale Schluss, damals mit einer 1:3-Niederlage gegen Bitterfeld-Wolfen. Eigentlich sind die Chancen des ASV also sehr gering. Doch wenn nicht im Pokal, wo dann werden eigene Gesetze geschrieben und Außenseiter für einen Tag zu Helden?

Wollen diesmal mehr Grund zum Jubeln haben: die Dachauer Simon Gallas und Moritz Gärtner. (Fotograf: Anton Hoefel)

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