Für die ASV Volleys war der Ausflug nach Freiburg eine Schneiderfahrt: beim 0:3 (22:25, 21:25, 17:25) blieb das Team von Trainer Patrick Steuerwald erneut ohne Punkte.
Für die Gastgeber gab es dagegen gleich doppelten Grund zur Freude: denn der klare Sieg brachte nicht nur drei weitere Zähler auf das eigene Konto, sondern nun auch den sicheren Einzug in die Playoffs. Damit steht die Freie Turnerschaft (FT) im zweiten Jahr nach dem Aufstieg erstmals im Viertelfinale der Volleyball-Bundesliga. "Glückwunsch nach Freiburg, sie haben es sich in dieser Saison absolut verdient", so Dachaus Coach nach der Partie.
Dabei ist den Freiburger selbst Platz sieben kaum mehr zu nehmen, im Gegenteil: selbst die Plätze fünf und sechs scheinen in Reichweite, was einer wirklich großen Überraschung gleicht. Daher war Steuerwald auch weiter voll des Lobes für den Kontrahenten: "Ich kann es nur wiederholen: in Freiburg haben sie in der Sommerpause in der Kaderzusammenstellung sehr viel richtig gemacht und in den Jahren davor schon mit guter Arbeit für ein tolles Umfeld mitsamt immer Top-Stimmung bei den Heimspielen gesorgt. Respekt."
Gleichzeitig machte er aber auch einen nicht unwichtigen Unterschied zwischen der Saison seines Teams und der selbsternannten Affenbande aus: "Neben viel Arbeit gehört auch immer ein wenig Glück dazu, gerade dass du ohne längere Verletzungen durch die Saison kommst. Und das hatten wir in dieser Saison sicher nicht." So musste Steuerwald auch in Freiburg auf seine beiden Zuspieler verzichten. Luca Russelmann fehlt ohnehin bis zum Saisonende und auch Moritz Gärtner ist noch nicht wieder fit gewesen. Auch Fabian Bergmoser und Marvin Primus fehlten krankheitsbedingt.
"Dann spielen wir hier eben mit zwei Nachwuchsspielern, die ihre Sache wirklich sehr, sehr gut machen. Zumal sie erst seit rund zwei Wochen mit uns trainieren. Aber am Ende steht gegenüber ein Team, das eingespielt ist und in der Entwicklung nicht unterbrochen worden ist", so der ehemalige Nationalspieler. Neben den aktuellen Ausfällen seiner Zuspieler verweist der Coach auch auf die Verletzung von Kapitän Matt Slivinski im Spätherbst 2024: "Auch da haben wir sicher den ein oder anderen Punkt deswegen liegen gelassen."
Und dennoch wollte Steuerwald nach der klaren Niederlage in der ausverkauften und gewohnt stimmungsvollen Act-Now-Halle nicht nur das Negative sehen: "Wir haben im Aufschlag nicht den Druck erzeugen können, den du gegen Freiburg brauchst. Aber gemeinsam haben wir wieder alles versucht, uns nicht aufgegeben. Zumindest der Wille passt bei uns und dann kannst du auch damit leben, wenn du gegen einen an dem Tag stärkeren Gegner verlierst."
Selbst dann, wenn die Playoffs für Dachau damit endgültig erledigt sein dürften: zwar beträgt der Rückstand auf den Achten Königs Wusterhausen weiterhin nur vier Punkte. Doch das Restprogramm der ASV Volleys sieht nur noch ein Spiel gegen ein Team aus den unteren Sechs vor (Karlsruhe) und vier Mannschaften aus dem oberen Feld. Die Netzhoppers können dagegen gegen Bitterfeld-Wolfen und Karlsruhe noch zwei Mal realistisch punkten.
Foto: War mit 26 Annahmen gut beschäftigt: Mika Takano. (Fotograf: Florian Schneider)